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ARBEITEN IN DER DAUERKRISE – WAS HILFT GEGEN DIE NEGATIVE NACHRICHTENFLUT?
11. Mai 2022
Christina Fischer
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber für mich fühlt sich 2022 bisher so an:
Die schrecklichen Bilder, die Furcht vor einer Ausweitung des Krieges und auch das Mitgefühl für die Menschen vor Ort und die Flüchtenden können überwältigend sein. Die ökonomischen Folgen dieser Krise sind ebenfalls noch nicht abzuschätzen. Spritpreise jenseits von Gut und Böse, kein Öl, kein Mehl, Hamsterkäufe und wer weiß, was in den nächsten Monaten noch kommt.
DIE DAUERKRISE FÜHRT IN DIE SORGENSPIRALE
Diese Flut von negativen Nachrichten kann dazu folgen, dass wir uns überfordert, ohnmächtig und hilflos fühlen. Gerade ergab eine Studie der Jugendforscher Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann, dass sich die 14- bis 29-Jährigen in einem Modus der Dauerkrise fühlen: Corona, Klimakrise, Krieg … Mit deutlichen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Und das gilt sicher nicht nur für die Jugend.Viele Menschen macht die aktuelle Lage Angst, was dazu führen kann, dass man in eine Art Sorgenspirale rutscht, die dafür sorgt, die Lage nicht mehr gänzlich rational zu betrachten. Auch das alltägliche Leben erscheint einem auf einmal seltsam unbedeutend, viele Dinge unwichtig und nebensächlich.
TIPPS FÜR DEN UMGANG MIT DER DAUERKRISE
Es gibt jedoch Möglichkeiten, sich von dieser Informationsflut etwas zu distanzieren. Das soll nicht heißen, zu ignorieren, was in der Welt passiert. Es geht vielmehr darum, in eine gesunde Balance mit diesen Informationen zu kommen. So fühlen wir uns nicht mehr so ohnmächtig und bleiben auch tatsächlich handlungsfähig.TIPP 1
BESTIMMTE ZEITEN FÜR NACHRICHTEN FESTLEGEN
Diesen Tipp habe ich schon an vielen Stellen gehört. Es ist wichtig, sich nicht permanent mit Hiobsbotschaften auseinanderzusetzen. Da kann es helfen, eine bestimmte Zeit des Tages festzulegen, in der man Nachrichten liest. Den Rest des Tages ist es wichtig, den Abstand zu wahren – inklusive Ausschalten von Push-Mitteilungen und Schließen von Apps.TIPP 2
POSITIVE NACHRICHTEN WAHRNEHMEN
Die Nachrichten konzentrieren sich häufig auf das Negative. Durch eine ständige Negativbeschallung kann der Eindruck entstehen, es ließe sich wenig Gutes auf der Welt finden. Dabei gibt es immer wieder Durchbrüche bei Heilmethoden und Medikamenten oder auch neue Technologien, die nachhaltiger sind und Umweltbelastungen verringern. Es existieren außerdem viele großartige Initiativen, zum Beispiel Aufforstungsprojekte. Um gezielt positive Nachrichten wahrzunehmen, gibt es Websites und Apps wie zum Beispiel Goodnews. Sie helfen, den negativen Blick auf die Welt auszugleichen.TIPP 3
HELFEN HILFT NICHT NUR ANDEREN
Eine weitere Möglichkeit, gegen das Gefühl der Ohnmacht anzukommen, ist schlicht und ergreifend tätig zu werden und andere zu unterstützen. Sei es finanziell, mit Sachmitteln, einem Ehrenamt oder – wer den Luxus von viel Wohnraum hat – Flüchtenden eine Unterkunft zu bieten. So erleben wir uns selbst als handlungsfähig und verbunden mit anderen. Wir haben uns zum Beispiel mit unserer Unternehmensgruppe, der Solvares Group, entschieden, für die Aktion Deutschland Hilft zu spenden. Außerdem stellen wir auf unserem FLS Campus in Heikendorf eine Unterkunft für Geflüchtete bereit.TIPP 4
EIN DANKBARKEITSTAGEBUCH FÜHREN
So schlimm die Nachrichten aus aller Welt sind: Sie sollten uns bewusst machen, wie gut wir eigentlich leben. Sei es die tägliche warme Dusche, sei es, essen zu können, was einem schmeckt. Oder die Tatsache, dass wir in einer Demokratie leben. Sich diese Dinge immer wieder vor Augen zu führen, kann helfen, die Sorgenspirale zu durchbrechen und neuen Mut zu schöpfen. Ein Tagebuch etwa, in das man einträgt, wofür man heute dankbar ist, wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus.TIPP 5
KONKRETE PLÄNE STATT DIFFUSER ÄNGSTE
Zusätzlich kann es entlastend sein, sich für negative Szenarien konkrete Pläne zu überlegen. Was mache ich, wenn die Spritpreise weiter steigen? Ist es eine Option, Teile der Fahrstrecke aufs Fahrrad zu verlegen? Oder auf ein E-Auto umzusteigen? (Mehr) Homeoffice zu machen? Das schlechte Szenario an sich bleibt erhalten, aber ich fühle mich darauf vorbereitet: Ich habe mir ja schon überlegt, was ich in diesem konkreten Fall tun werde.UNTERSTÜTZUNG IN DER DAUERKRISE UND IN ZUKUNFT
Der Idealfall ist natürlich, dass wir einfach weniger Sorgen haben, weil es weniger Krisen gibt. Damit ist jedoch nicht zu rechnen, eher im Gegenteil. Daher kann es vorteilhaft sein, sich eine kleine „Rüstung“ zusammenzustellen und sich mit diesen Tipps eine Toolbox zuzulegen, um einen kühlen Kopf behalten zu können.Als Arbeitgeber war und ist es uns wichtig zu signalisieren, dass unsere Mitarbeiter:innen jederzeit auf uns zukommen können. Wir können das nur jedem Unternehmen empfehlen. Ein offener Umgang mit Belastungen ist gesundheitsfördernd und professionell. Zwar liegt die Lösung der Krisen dieser Welt außerhalb der Macht eines jeden von uns. Doch in dem Rahmen, der uns zur Verfügung steht, können wir gemeinsam für Entlastung sorgen.
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