
BLOG / RESEARCH – FORSCHUNGSPROJEKT NAF-BUS
AUTONOMER NAF-BUS BALD AUCH IM KREIS DITHMARSCHEN UNTERWEGS
26. März 2019
Linn Rudnicki
Nachdem der NAF-Bus in Keitum auf Sylt die Testfahrten erfolgreich absolviert hat und ab April in den Regelbetrieb übergeht, folgt nun der nächste Projektschritt. Die gelungenen Einsätze des ersten NAF-Busses auf dem GreenTEC Campus in Enge-Sande sowie des zweiten in Keitum auf Sylt, beide im Kreis Nordfriesland, dienen als Vorbild für die Erprobung im Kreis Dithmarschen. Voraussichtlich ab Sommer dieses Jahres wird auch die Bevölkerung der Gemeinden Lunden und Lehe im Kreis Dithmarschen in den Genuss kommen, die Vorteile solch eines intelligenten Fahrzeugs zu testen.
MIT DEM NAF-BUS MEHR MOBILITÄT IM LÄNDLICHEN RAUM
Das Fahrzeug der Firma HFM (Hanseatische Fahrzeug Manufaktur), für das sich das regionale Verkehrsunternehmen Autokraft GmbH als Fahrzeugbetreiber entschieden hat, ist als dritter autonomer Kleinbus im Projekt ebenfalls rein elektrisch angetrieben und soll zukünftig die Mobilität von abgelegenen ländlichen Gegenden verbessern helfen.„Die Sicherheit steht natürlich im Vordergrund und wir lassen die Fahrgäste nicht allein, sondern nur mit einem Fahrzeugbegleiter fahren, der die Aufsicht führt und im Notfall eingreifen kann. Das ist derzeit auch rechtlich bei solchen autonomen Kleinbussen die Grundlage für einen Testbetrieb in Deutschland“, so Holger Michelmann, ÖPNV Zukunftsentwickler von der Firma Interlink GmbH in Berlin, der nun nach Keitum die nächste Genehmigung für ein digitales Testfeld auf öffentlicher Straße in Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Kieler Verkehrsministerium angeht.
Das Projekt NAF-Bus, welches aus dem regionalen SH-Innovationsnetzwerk „Autonomes Fahren im ländlichen Raum“ entstanden ist, zeigt sich somit weiterhin erfolgreich. FLS – FAST LEAN SMART übernimmt als Projektpartner die Entwicklung einer cloudbasierten Plattform zur Echtzeiterstellung und -optimierung nachfrageorientierter Fahrpläne und die dazugehörige Fahrgast-App. Mit über zwei Millionen Euro fördert das Bundesverkehrsministeriums in Berlin das Projekt; gut investiertes Geld in die Zukunftsfähigkeit des ÖPNV im ländlichen Raum, wenn man sich die Erfolge und Fortschritte des Projekts anschaut.
WEITERE STRECKEN IN PLANUNG
„Sollte der Zeitplan des Projekts es in 2020 erlauben“, so Michael Kierek, Betriebsmanager bei der Firma Autokraft GmbH, „dann ist sogar eine weitere Strecke in Dithmarschen zwischen Wesselburen und Norddeich möglich. Das wollen wir seitens der Autokraft im Herbst 2019 entscheiden.“ Aber erst einmal können sich Lundens Bürgermeister Jörn Walter und Lehes Bürgermeister Rolf Thiede über die Chance freuen, in ihren beiden Gemeinden den dritten im Projekt geplanten Testbetrieb durchzuführen.Auch Amtsdirektor Jan Christian Büddig vom Amt Eider steht dem Projekt aufgeschlossen und positiv gegenüber: „Und wenn Sie als Bürgerin oder Bürger der Gemeinden Lunden oder Lehe demnächst unseren NAF-Bus sehen, dann können Sie mit Stolz sagen, dass ihre Gemeinde zu den modernsten in Deutschland gehört, die diese technologische Innovation unterstützt, von der wir uns gerade im ländlichen Raum viele Vorteile für die Zukunft des ÖPNV erwarten.“