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efühlt ist es noch nicht lange her, dass Thomas Brechtel den Entschluss gefasst hat, die Logistikwelt mit neuer Software zu überraschen und ein Stück weit umzukrempeln. Ein bisschen fühlen wir
uns immer noch wie ein Start-up, das eine Mission hat, unkompliziert drauflosmarschiert und kluge
Lösungen für Unternehmen anbietet.
FLS, das ist ohne Zweifel eine Erfolgsgeschichte. Begonnen mit unserem Kernthema - der Berechnung einer optimalen Tourenplanung - zunächst für Logistik, dann auch für Außendienstmitarbeiter, haben wir unsere Marktposition weltweit kontinuierlich ausbauen können. Mit dem Echtzeit-Algorithmus PowerOpt haben wir eine Kernintelligenz für Software-Lösungen erfunden, die es ermöglicht, Unternehmensprozesse nachhaltig kosten- und serviceoptimal auszurichten.
FLS, das ist ohne Zweifel eine Erfolgsgeschichte. Begonnen mit unserem Kernthema - der Berechnung einer optimalen Tourenplanung - zunächst für Logistik, dann auch für Außendienstmitarbeiter, haben wir unsere Marktposition weltweit kontinuierlich ausbauen können. Mit dem Echtzeit-Algorithmus PowerOpt haben wir eine Kernintelligenz für Software-Lösungen erfunden, die es ermöglicht, Unternehmensprozesse nachhaltig kosten- und serviceoptimal auszurichten.
ALLER ANFANG IST SOLIDE
Aber fangen wir mit der ersten Dekade FLS an: Damals hießen wir noch Fuhrpark und Logistik Systeme und wie der Name sagt, haben wir uns ganz und gar den Herausforderungen der Logistik verschrieben. Die Tourenplanung war natürlich das Herz, abbilden konnten wir aber den gesamten Abwicklungsprozess in unserer Software, der wir den damals hochmodernen Namen Eurotour – später FLS CARGO - gaben. Das FLS-Team war überschaubar, 5 Mann stark. Für eine Fußballmannschaft hat es nicht gereicht, dafür aber für endlos viele Tischtennis-Rundläufe, wenn man mal einen freien Kopf brauchte. Der Gründer und Inhaber, Thomas Brechtel, erinnert sich: „In den Anfangstagen von FLS waren es wenige Leute, wenige Projekte, das hat ein sehr intensives Arbeiten ermöglicht.“
DURCHHALTEN, AN DIE VISION UND DIE EIGENEN FÄHIGKEITEN GLAUBEN
Das Geschäft lief bis dahin ganz passabel, man gewann renommierte Kunden wie Bahlsen und Gerolsteiner für die Logistikprodukte. Von einem raketenartigen Erfolgsstart, wenn Erfolg an der Umsatzgröße gemessen wird, konnte aber nicht die Rede sein. Und doch waren die Jungs der ersten Stunde erfolgreich – nämlich darin, an ihrer Vision festzuhalten und sie in einer Software zum Leben zu erwecken. Man wollte dem Traveling-Salesman-Problem weiter und besser auf die Schliche kommen. In Kürze heißt das Ziel: Wie verplane ich viele Liefer- oder Außendiensttermine so optimal, dass alle Fahrzeuge/Mitarbeiter die kürzeste Tour fahren und trotzdem zum richtigen Zeitpunkt bei ihren Terminen sind. Es sollten Ergebnisse entstehen, die möglichst nahe dem theoretischen Optimum sind, die aber auch sehr schnell berechnet und auf einer Karte und GANTT angezeigt werden. Diese beiden Kriterien schlossen sich bis dato bei FLS und allen anderen Anbietern aus.

Langsam wird's ernst. Die ersten Unternehmensportraits entstehen vor dem Klinkergebäude im Steenkamp.
Die Dauerschleife von Denken, Ausprobieren, Verwerfen, es besser machen hat sich gelohnt. Herausgekommen ist der Echtzeit-Algorithmus PowerOpt, der alle Berechnungen rund um die Tourenplanung in den Schatten stellte, die bisher existierten. Das Echtzeit-Prinzip war geboren und das bot viele Möglichkeiten. Denn nun konnten auch Terminvorschläge in Echtzeit angeboten werden. Diese waren bereits tourenoptimiert, d.h. der Termin ist bereits in eine Tour optimal eingeplant und das Unternehmen wusste sofort, welcher Mitarbeiter für den Termin infrage kommt und was der Termin kostet. Und Tourenkonstellationen konnten jederzeit neu berechnet werden, ob Mitarbeiter krank wurden oder Notfall-Termine bei Kunden eingeplant werden mussten.
Dieses Potenzial katapultierte nicht nur Logistikunternehmen, sondern vor allem auch Servicedienstleister mit einer großen Außendienstmannschaft in eine neue Ära der Termin- und Tourenplanung. Dieses Prinzip wurde in die Software FLS VISITOUR gegossen, die sich vor allem für Unternehmen mit Fieldservice-Einheiten (Technischer Service und Vertrieb) eignet.
WENN MÜHE SICH BEZAHLT MACHT
Mit PowerOpt und FLS VISITOUR startet die zweite Dekade FLS. Neben dem Spaßfaktor – das Tüfteln an mathematischen Problemen und deren Umsetzung – kam nun der monetäre Erfolg. FLS VISITOUR schlug ein. Große Kunden wie Jungheinrich und B/S/H griffen zu und vereinfachten und optimierten auf einen Schlag ihre Außendienstplanung. Zukunftsorientierte, innovative Unternehmen begriffen schnell, dass das die Planungsmethode ist, mit der man flexibel und kundenorientiert agieren kann und gleichermaßen hohe Kosteneinsparungen erzielt.
Der Vertrieb wuchs, die FLS-Mannschaft wuchs, Kundenprojekte reihten sich aneinander und die Software entwickelte sich weiter. Brechtel resümiert hierzu nach 25 Jahren FLS: „Es gibt im Service- und Logistikgeschäft, also auch in der Touren- und Terminplanung eine stete Wandlung der Prozesse hin zu einer konsequenten Kundenorientierung. Es bringt Spaß, mit unseren Produkten Veränderungsprozesse mitzugestalten, die dann auch in die Gesellschaft eingehen, und es ist toll zu sehen, dass auch ein kleines mittelständisches Unternehmen die Prozesse bei Global Playern verändern und nachhaltig optimieren kann.“ Längst geht es nicht mehr nur um Termin- und Tourenplanung, sondern auch um die konsequente Einbindung von Kundenwünschen (FLS PORTAL), die Möglichkeiten von mobilen Lösungen (FLS MOBILE) und neuen Auslieferszenarien (DISPATCH NOW). Die Digitalisierung ist für FLS Markt, Herausforderung und Spielwiese zugleich.

FLS wächst und wächst. 2008 werden die neuen Räumlichkeiten im Schlosskoppelweg bezogen.
IST ALTES IMMER SCHLECHT UND NEUES IMMER GUT?
FLS mauserte sich zu einem soliden kleinen Unternehmen, was nach 20 Jahren Firmengeschichte rund 30 Mitarbeiter zählte, davon war einer Holländer und begründete unsere erste Auslandsgesellschaft in den Niederlanden. Es lief also.
Aber Wachstum ist auch Spannungsfeld: Was sich gestern noch leicht organisieren ließ – man saß sich ja gegenüber und hat alles mal eben schnell eingetütet - brauchte nun Struktur, Prozesse, schlichtweg eine andere Professionalität. Man wollte sich aber auch das „Alte“ bewahren, das Unkomplizierte, Familiäre, Spontane. Denn das war es doch, was uns so erfolgreich gemacht hat. Die gemeinsame Leidenschaft für die Sache sollte nicht durch Bürokratie und eine „unnötige“ Struktur erstickt werden. Man wollte nicht sein, wie IT-Unternehmen lt. Klischee zu sein hatten. Man wollte authentisch bleiben und vor allem durch Know-How und als Mensch überzeugen.
LESSONS LEARNED: PROFESSIONALITÄT UND „WIR SEIN” SCHLIEßT SICH NICHT AUS
Seit mehr als 5 Jahren gehen wir nun konsequent den Weg einer professionellen Organisationsentwicklung. Mittlerweile sind wir auf fast 80 Kollegen gewachsen, die auf einem großen FLS Campus die Ruhe für gute Arbeit finden, haben 3 Auslandsgesellschaften gegründet, viele Kunden gewonnen und Produkte entwickelt. Strukturen wurden verbessert, ISO-Zertifizierungen angestoßen und Qualitätsmechanismen eingeführt. Wir haben ein Employer-Branding eingeführt, um unsere Sichtbarkeit als Arbeitgeber zu erhöhen, denn der Mangel an IT-Fachkräften tangiert natürlich auch unsere Wachstumspläne. Und eine neue Generation an ITlern erobert sich den Arbeitsmarkt, hierauf gilt es die Rahmenbedingungen rund ums Arbeiten anzupassen.
Für all das mussten wir auch alte Zöpfe abschneiden, haben das aber ganz bewusst getan. Denn eines wollen wir nicht aus den Augen verlieren: Die Leidenschaft für unser Kernthema als DAS verbindende Element unter den Kollegen am Leben zu erhalten und auf unsere Kunden zu übertragen. Uns ist noch immer wichtig, ein familiäres Miteinander zu leben, das von gegenseitiger Unterstützung und dem „Gesehen werden“ des Individuums lebt. Und ganz platt: Wir haben immer noch jede Menge Spaß zusammen.

Die FLS-Familie in der Mittagspause.