U
nter dem Motto „SMART AUTOMATION: Intelligente Automatisierungsstrategien für Service und Logistik“ hat der FLS MIND MOVE 2019 Perspektiven zu Automatisierung aufgemacht. Das Networking-Event bot Raum für Fragen und Positionen, aber auch ganz praktische Beispiele und interaktive Impulse zur Reflektion und Umsetzung im laufenden Geschäft und Führungsalltag. Christoph R. Hartel, Managing Director Sales bei FLS, thematisiert in seiner Keynote mögliche Fragen und Ausgangslagen, Lösungspotenziale smarter Software und Wege zu gemeinsamer Wertschöpfung im Zusammenspiel von Mensch und Maschine in agilen Zeiten.
In meinen Erstgesprächen mit potenziellen Kunden finde ich mich oft mit folgenden Thesen konfrontiert, die wenn auch manchmal nicht laut ausgesprochen oft so im Raum als gegeben stehen:
Automatisierung nimmt einem sofort das Denken ab.
Wenn ich Software einsetze, muss ich meine Arbeitsweise nicht verändern.
Mit FLS zusammen zu arbeiten ist maximal komfortabel.
Das ist nicht der FLS-Anspruch, das ist nicht mein Weg. Wir haben den Anspruch Mehrwerte für und mit unseren Kunden gemeinsam möglich zu machen, neue Wege durch neue Technologien erst sichtbar und beschreitbar zu machen. Unternehmen wünschen sich oft eine Rund-um-Sorglos-Lösung im ersten Wurf. Eine gute Fee, bei der man einen Wunsch frei hat und zwar das sofort alles besser/anders ist. Und dann sitzt man als Kunde monatelang da und überlegt, welcher Wunsch ist es wohl, wenn ich nur einen frei habe? Welche Anforderung ist mir die wichtigste? Aber jede/r Einzelne von uns weiß aus Erfahrung: so einfach ist es nicht. Anforderungen bedingen sich, stehen im Widerspruch es gilt abzuwägen und zu gewichten…
DIE SCHLECHTE NACHRICHT: FLS IST NICHT DIE GUTE FEE
Die schlechte Nachricht: FLS ist nicht die gute Fee, auch wenn wir statt einem durchaus mehr Wünsche erfüllen können. Die gute Nachricht: Wir sind eher wie der Drache: Braucht viel Platz, ist neugierig und will in alle Prozesse reinschauen, ist unbequem und kann auch mal Dampf ablassen. Aber der hartnäckige Gefährte erweist sich als Goldwert für König Kunde. Ob im komplexen Planungsalltag oder auch in stürmischen Zeiten wo agiles Handeln gefragt ist. Wie auch der Drache verfügt FLS über eine Wunderwaffe wie das Feuerspucken & Fliegen: den entscheidenden Technologievorteil PowerOpt, der eine dynamische Echtzeit-Optimierung nach individueller Parametrisierung erst möglich macht und damit die Dinge zum Fliegen bringt.
VOR DEM FLIEGEN KOMMT DAS LOSLASSEN
Loslassen bedeutet das Zulassen von Visionen und Strategien, den Mut haben in der Umsetzung anders zu arbeiten, weil ich ein Bild im Kopf habe, dass es anders gehen kann. Aber auch alte Ideen und Prozesse loslassen und Dynamik zuzulassen. Darin liegt nicht nur ein Lifehack oder ein Geheimnis von PowerOpt begründet: Wenn ich Dynamik zulasse, werde ich stärker. Dann entwickelt der Algorithmus sein volles Potenzial und hält bestmögliche Ergebnisse, die jede manuelle Planung überflügeln, in Echtzeit für genau Ihren Anwendungscase bereit.
Ein Drache, Fliegenlernen und dieses Vorgehen sind unbequem. Eine Rund-um-Sorglos-Lösung wird man nicht in einem ersten Wurf erreichen. Aber es ist möglich bereits in einem ersten Wurf einen Mehrwert gegenüber einer manuellen Planung zu erzielen und dabei Menschen mitzunehmen.
MENSCHEN MITNEHMEN - DIE ARTUSRUNDE
Hierin liegt meines Erachtens einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren bei einer Softwareeinführung: Menschen mitzunehmen. Dazu braucht es Menschen am Tisch, die die gemeinsame Zukunft aktiv formen können. Gleichberechtigt in ihren Rollen an einem runden Tisch – wie damals die Artusrunde: Management-, Innen- und Außendienst- sowie Software-Intelligenz an einem Tisch. Hier am runden Tisch geht es um Strategie, Commitment und Steuerung. Hier werden die Weichen gestellt und die Grundlagen gelegt für späteres Gelingen oder Nicht-Gelingen.
WAS ICH NICHT WEISS, KANN ICH NICHT AUTOMATISIEREN
„Was ich nicht weiß, kann ich nicht automatisieren“, sagte einmal eine Kollegin zu mir. Und darin liegt viel Wahrheit. Es geht darum, die Geschäftslogik zu verstehen, das Wissen in den Köpfen, die vorhandene Expertise nutzbar zu machen. Einfach automatisieren wollen greift zu kurz, da der Mensch immer sagen wird: so geht es wirklich und implizite Annahmen beisteuert, wie:
„So haben wir es schon immer gemacht“.
Automatisierung bedeutet: Ich automatisiere die operative Planung, das was im Feld passiert, aber auch die Führung, das Steuern. Das bedeutet auch: ich muss Menschen zu anderen Arbeitsweisen motivieren. Zum einen muss ich das Wissen, die Daten, den Menschen zugänglich machen. Die Software, den
Algorithmus, seine Rolle, sein Vorgehen, seine Grenzen deutlich machen – ihm eine Kontur geben wie jedem anderen Teammitglied auch. Zum anderen müssen alle am Tisch die Geschäftslogik verstehen. Das Wissen in den Köpfen, die Expertise von Management, Innen- und Außendienst muss auf den Tisch und dann gemeinsam mit Teammitglied Software betrachtet und in zielführenden Prozessen zusammengeführt werden. Ein Vorgehen wie wir es analog in unseren FLS-Workshops verfolgen: sichtbar dokumentieren, um die Annahmen zu diskutieren, zu validieren und vorzuqualifizieren, um später zu automatisieren.
TEAM UP: WERTSCHÖPFUNG IM ZUSAMMENSPIEL VON MENSCHEN UND MASCHINE
Es ist auch und gerade eine Führungsaufgabe sich die Software zu eigen zu machen, diese zu einem vollwertigen Teammitglied zu machen und auch so einzuführen. Die Schlüsselfrage, die es auch im Alltag immer wieder zu beantworten gilt, lautet: Wie schaffe ich es die Software zu einem guten Kollegen zu machen? Wie realisiere ich ein übergreifendes Team-Up, das nicht nach dem ersten Onboarding stockt. So erst entsteht ein Zusammenspiel im Team-Up von Menschen und Maschine, das Wertschöpfung in einer neuen Qualität möglich macht.