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in Massenschadenereignis ist die ultimative Herausforderung für Versicherungen. Wo sie normalerweise zehn Fälle am Tag begutachten, sind es auf einmal hunderte oder tausende Schäden. Inzwischen gibt es jedoch smarte Lösungen, mit denen sie Massenschadenereignisse bewältigen.
Friederike. Was für ein harmlos klingender, betulicher Name. Wortwörtlich die „Friedensreiche“. Doch manche Friederike ist genau das Gegenteil. Eine regelrechte Furie.
Am 18. Januar 2018 fegte das
Orkantief Friederike über Europa hinweg. Die Bilanz: Zehn Tote und ein versicherter Schaden von 1,7 Milliarden Euro. Auch in Deutschland sorgte der Sturm für ein sogenanntes Massenschadenereignis.
MASSENSCHADENEREIGNISSE SPRENGEN DEN RAHMEN
Massenschadenereignisse stellen Versicherungsunternehmen vor große Herausforderungen. Sie sprengen das übliche Maß an Schadenfällen und schlagen finanziell stark zu Buche. Versicherungen sprechen hier auch von einem
Kumulschaden.
Ein Massenschadenereignis verlangt den Versicherern jedoch auch eine organisatorische Meisterleistung ab. Schließlich sind die Kund*innen auf schnelle und unbürokratische Hilfe angewiesen beziehungsweise erwarten diese, auch im Massenfall.
LARGE SCALE OPERATIONS BEI IMMOBILIEN MANAGEN
Im Fachjargon heißen solche Szenarien, wie sie oft durch Naturkatastrophen entstehen, Large Scale Operations (LSO). Aber wie bewältigen Versicherungen sie?
Bei einem Massenschadenereignis, das Immobilien beschädigt, müssen Gutachter*innen und Sachverständige die Schäden vor Ort begutachten. Das können sie gut mit ganzheitlichen Softwarelösungen managen. Die Termine und Touren lassen sich kosteneffizient und kundenfreundlich planen und optimieren. Eine App macht die permanente Kommunikation mit der Zentrale beziehungsweise den
Disponent*innen möglich, ebenso die Dokumentation der Schäden.
GEHEIMWAFFE DREHT DIE ORGANISATION AUF LINKS
Bei einem Massenschadenereignis wie einem Hagelsturm mit
tausenden beschädigten KFZs gibt es jedoch eine wesentlich wirtschaftlichere Vorgehensweise – man dreht das Verfahren einfach um.
Die Versicherungen richten zentrale Punkte für die Schadensbegutachtung ein. Das können zum Beispiel Werkstätten oder Autohäuser sein. Es schwärmen also nicht die Gutachter*innen aus, sondern die Kund*innen kommen mit ihren Fahrzeugen zu den Sammelpunkten. Das System im Hintergrund koordiniert nicht mehr nur die Touren der Sachverständigen, sondern die Termine der Kund*innen.